Montag, 31. Dezember 2007

Tag 10, jetzt wird untergetaucht...

Um acht Uhr geht es los, wir finden uns vorm Sipadan Scuba Dive Center ein.



Jerry stellt uns Ice, unseren Singapurer Dive Instructor, vor, der mit mir den Open Water Diver fertig machen soll. (rechts im Bild)



Außerdem steht plötzlich vor uns: Tyson! Auch er hatte nach der Dschungeltour beschlossen, nach Semporna zum Tauchen zu kommen und war ebenfalls bei Sipadan Scuba gelandet! Borneo ist eben nur eine kleine Insel ;) Er ist Divemaster und würde uns, wie Dave uns "gewarnt" hatte, auf den Tauchgängen als Guide begleiten.
Das Tauchboot bringt uns, vorbei an den weitläufigen Stelzenhütten rund um Semporna, an weiteren kleinen Inseln und durch zum Teil flaches, glasklares Wasser nach Sibuan.





Doch das Tauchen ist mir immernoch nicht geheuer, und so schicke ich Marco mit den anderen zum Tauchgang, während ich mich mit Schnorcheln begnüge.
Der zwanziger Sonnenschutzfaktor ist nicht stark genug, und so verbrenne ich mir beim Strandspaziergang nicht nur die Arme, sondern schließlich auch die Oberschenkel.
Auch das Militär, das im Reise Know-How so sarkastisch als "Sicherheitsgefühl am Strand" beschrieben wird, finde ich nicht schlimm. Wer kann schon junge Männer, die in Achselshirts, Camouflagehosen und Flip-Flops den Strand auf und ablaufen und freundlich grüßen, fürchten? Nein, unangenehm sind die kleinen, dünnen Mädchen der paar Einheimischen aus den romantischen Stelzenhütten der Insel, die in zerschlissenen Kleidern vor mir stehen und mir per Handzeichen zu verstehen geben, dass sie etwas zu essen von mir haben möchten.
Ice hatte uns vorher gesagt, wir sollten den Leuten dort nichts geben, dass sie nicht von Touristen "verwöhnt" würden und das Fischen, mit dem sie sich den Lebensunterhalt verdienen, aufgäben. Also gebe ich ihnen auch nichts und fühle mich furchtbar.
Weiter oben am Strand will ich mich in den Schatten setzen. Als ich mich dem Baum nähere, raschelt es, und ein beeindruckender Leguan zieht sich zurück ins Dickicht!
Owohl das Tier riesig ist, finde ich seine Behäbigkeit und seine offensichtlich nicht vorhandene Bereitschaft, mich verjagen zu wollen, äußerst sympathisch, und ich setze mich unter den Baum.

Die Taucher kommen zurück, und es ist Mittagspause angesagt. Als sie nach einer dreiviertelstunde wieder rausfahren wollen, fehlt ein Divemaster - wo ist Tyson schon wieder?! Ice läuft schließlich einmal um die Insel und findet ihn unter einer Palme schlafend...
Am Abend gehen wir mit Ice, dem "Doc" Ang und den beiden anderen Singapurern Daphne und ihrem Freund (ich hab einfach meine Probleme mit den asiatischen Namen...) zum Essen ins "Open Air Restaurant" direkt am Meer, wo tagsüber die Stände, Tische und Stühle beiseite geräumt sind und u.a. die Taucher ihr Equipment umhertragen. Endlich sind wir mit Locals unterwegs, denn erstens hätten wir ohne sie diese Essensstände glatt übersehen, und zweitens hätten wir nicht gewusst, wie und beim wem man was bestellt... (In Malaysia ist es z.B. kein Problem, etwas bei einem Restaurant zu bestellen und das im Bereich eines anderen zu verzehren - bei uns undenkbar! Daher ist es oft verwirrend und für uns geradeausdenkenden Deutschen oft gar nicht zu erkennen, wie das ganze Essen hier eigentlich zusammengehört ;) )
Und so essen wir zu sechst riesige Portionen von gebratenem Reis und Nudeln, Chickenwings und - eindeutig mit Abstand das Außergewöhnlichste der ganzen Reise: gegrillte Hühnerbürzel - für umgerechnet nicht ganz zehn Euro. (Die Runde Bier, mit der wir uns später für die Einladung revanchieren, kostet fast genauso viel...)

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